Lebensentwurf Mode – Junge Designerin aus Stuhr

Aus Seckenhausen zur Berliner Fashion Week – das ist die Reise der jungen Modedesign-Studentin Stina Peters.Sie hat mehr als 100 Stunden an dem Herzstück ihrer Kollektion genäht, einer wandlungsfähigen Jacke: Stina Peters.

von: Alexandra Penth | Foto: Michael Braunschädel | Weserkurier den 5. Juli 2019

Stuhr/Hannover/Berlin. Für die meisten bedeutet Mode wohl vor allem, in Läden ständig dem nächsten Trend hinterherzujagen. Für Stina Peters gibt es eigentlich kaum Momente, in denen sie sich nicht mit ihr auseinandersetzt. Steht sie etwa in der Schlange vor der Kasse, geht ihr Blick automatisch auf die Nähte der Kleidung der vor ihr anstehenden Menschen, sie inspiziert die Verarbeitung. Sie muss zwölf oder 13 Jahre alt gewesen sein, als sie sich an die Nähmaschine des Großvaters setzte, der in Bremen am Theater Herrenkostüme schneiderte. Ihre Kleidung nähte sich Stina Peters als Jugendliche dann oft selbst. Mit 17 Jahren ging die Seckenhauserin nach der zwölften Klasse von der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Brinkum ab, um mit dem Fachabi in der Tasche Modedesign in Hannover an der Fahmoda, Akademie für Mode und Design, zu studieren. Parallel lernte sie dort den Ausbildungsberuf der Maßschneiderin.

Gut drei Jahre später findet sie sich in der großen Modewelt wieder. Vor wenigen Tagen war ein Teil ihrer Kollektion im Zuge der Berliner Fashion Week im Museum Hamburger Bahnhof zu sehen. Peters gehörte zu den sechs Nominierten in der Kategorie der Studenten beim European Style Award. Als eine von 131 Bewerbern aus ganz Europa konnte sich die 20-Jährige beim von der Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie vergebenen Preis einen Platz sichern. Für den Sieg hat es für die jüngste Teilnehmerin am Ende zwar nicht gereicht, doch das war Stina Peters gar nicht so wichtig. Wenige Tage nach dem Berliner Event wirkt die Studentin, die als bislang erste Vertreterin ihrer Hochschule in der Kategorie nominiert worden war, noch immer ganz beflügelt. „Es war super spannend, das zu sehen.“ So hat Stina Peters die Gelegenheit genutzt und Kontakte zur Industrie geknüpft. So konnte sie sich ein Sponsoring für Materialkosten vom Unternehmen Engelbert Strauss sichern. Denn alles, was sie für ihre Projekte anschafft, muss Stina Peters sonst finanziell selbst stemmen. Mehr dazu>>